Page 17 - LaPunt Chamues-ch Sommer 2024 DE
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Begegnung mit
Verena Barandun
Die La Punterin engagiert sich mit Herzblut für das Dorf und seine Menschen.
 Fehlt eine Jasserin für den Schieber, springt Verena Barandun ein. Benötigen ältere Menschen eine helfende Hand, packt Verena Barandun mit an. Und selbst wenn man zuhause im Dunkeln tappt, bringt Verena Barandun wieder Licht ins Dunkel. Denn sie verkauft seit bald sieben Jahren Elektronikzubehör im Regalbuto&Barandun-Shop und hat sich in diesem Bereich ein profundes Fachwissen aneignet. «Das hat aber seine Zeit gedauert», erklärt Bar- andun, die anfangs oft Sonderschichten einlegte, um sich im Geschäft zurechtzufinden. Mittlerweile fühlt sie sich zwischen den Glühbirnen, Kabeln, Haushaltgeräten und Steckdosen aber gut aufgehoben, auch, «weil man bei uns praktisch alles findet, was man im Alltag so braucht». Der Elektronik-Laden ist auch ein Treffpunkt, die Leute im Dorf wissen, dass Verena Barandun immer ein offenes Ohr hat, sich gerne die Zeit für einen Schwatz nimmt. Ihre Hilfsbe- reitschaft und ihr Engagement für das Dorf haben ihr 2021 den Titel «La Punterin des Jahres» eingebracht. «So wirk- lich Recht war mir das nicht. Und doch war es schön, dass so viele Briefe von Bekannten kamen, die mir gratulierten. Das hat mich enorm gefreut.»
«Wir hatten ein einfaches,
aber schönes Zuhause»
Verena Barandun ist mit ihren fünf Geschwistern in La Punt Chamues-ch aufgewachsen. «Wir hatten ein einfa- ches, aber schönes Zuhause», sagt sie. Ständig draussen auf Streifzügen, mit der nötigen Respekt vor den Gefah- ren, aber immer voller Tatendrang, hat sie die umgebende Natur schon als kleines Mädchen gerne erkundet. «Aber ich war auch ein freches Mädchen und wollte immer das letzte Wort haben.
Verena Barandun, hier unten rechts im Bild, blickt auf eine unbeschwerte Kindheit zurück.
Das hat vor allem meine Mutter geärgert», erinnert sie sich lachend. Die Kindheit war unbeschwert, leicht, es war immer eine Schwester oder ein Bruder da, mit denen sie spielen konnte.
Doch als Verena 17 Jahre alt war, nahm das Leben eine Wende: Der Vater starb in der Küche vor den Augen der Mutter und zweier Kinder an einem Herzversagen mit nur 56 Jahren. Sie und ihr jüngerer Bruder Urs waren die ein- zigen, die noch zuhause lebten - alle anderen Geschwister waren bereits ausgezogen. «Ich brauchte lange, bis ich diese Bilder verarbeiten konnte. Und unserer Mutter ging es danach sehr schlecht». Das Leben der jungen Frau veränderte sich auf einen Schlag, sie merkte, wie sehr sie nun gebraucht wurde. «Als ich zum ersten Mal in einen
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