Die Engadiner Häuser fallen durch ihre besondere Architektur auf. Charakteristisch sind die dicken Mauern und die kleinen Fenster, die einen wichtigen Zweck erfüllen.
Durch diese Bauweise bleiben die Häuser im Sommer kühl, im Winter kann wenig Wärme entweichen.
Die verschiedenen Erkerformen und Sgraffiti sorgen für die unverwechselbaren Verzierungen. Ebenfalls typisch sind die rundbogenförmig gestalteten Haustüren, die in der Mitte in zwei Flügel getrennt sind. Die alten Häuser vereinigen Wohn- und Wirtschaftsteil unter dem gleichen Dach. Zu den drei Haupträumen gehören die Stüva (Stube), Chadafö (Küche) und Chamineda (Speicherraum). Sie sind um den Suler (Durchfahrt/Korridor) gruppiert. Unter dem Suler befindet sich die Cuort (Keller).
Die Engadiner Stuben sind häufig mit Arvenholz getäfert, und in den alten Bauernstuben fährt den Wänden entlang eine festgemachte Bank. In den letzten Jahrhunderten wurde der Dorfbau in La Punt stark durch die Familie Albertini geprägt, die viele der auffallend schönen Patrizierhäuser erstellen liess. In den letzten Jahrzehnten drückte auch der bekannte Baumeister Andrea Peter Laudenbacher dem Dorfbild seinen Stempel auf. Die neuen Häuser wurden dem Engadiner Baustil häufig angepasst.
In La Punt Chamues-ch sind verschiedene Bauwerke besonders sehenswert: Nebst den beiden Kirchen fallen die Häuser der Familien Sandoz, Albertini und die Chesa Merleda besonders auf. Herausstechend in der Architektur sind ferner die Bauten Planta und Pirani sowie das Haus Steinbock. Die Einzelheiten zu den architektonischen Eigenheiten von La Punt Chamues-ch sind im Siedlungsinventar Siedlung und Bauten, 1990 von der Kantonalen Denkmalpflege veröffentlicht, explizit beschrieben.